JAGDGESELLSCHAFT DER EBENTHALER JÄGER

DIE JAGD

Jahrtausende hindurch war die Jagd lebensnotwendig. Sie sicherte als Lieferant für Nahrung, Werkzeug und Kleidung das Überleben der Menschen.

Heute ist die Jagd eine nachhaltige, sinnvolle Nutzung natürlicher Ressourcen oder Reserven. Zusammen mit der Hege sichert sie in der Kulturlandschaft nicht nur die Lebensgrundlagen des Wildes, sondern aller freilebenden Tiere. 

jagd ist freude, jagd ist verantwortung

Der Leitspruch der Kärntner Jägerschaft ist die Doktrin nach der die Jagdgesellschaft der Ebenthaler Jäger ihr Waidwerk ausführt. 

Waidgerechtigkeit bedeutet seit jeher fachgerechte und verantwortungsvolle Verhaltensnormen von Jägern rund um die Hege und Bejagung des Wildes. Die waidgerechte Jagd fordert stets hohe Ansprüche gegenüber dem Wild, der Natur und der Gesellschaft. 

In der heutigen Zeit wird es jedoch zunehmend anspruchsvoller das Handwerk des Jägers, der Wahrnehmung der stetig urbaner werdenden Gesellschaft näher zu bringen. Jedoch sind die ständige Habitatsverbesserung, Hege und Entnahme aus dem Überschuss sowie das Erlösen der erkrankten Tiere heute wichtiger denn je...

Fakt ist, dass gerade die heutige Gesellschafts-, und Wirtschaftsstruktur die Jagd braucht, um die Anzahl bestimmter Wildtiere zu reduzieren. Denn unsere Natur ist ja fast überall keine Wildnis mehr. Sie ist nach den Bedürfnissen des Menschen geformt, eine Kulturlandschaft, die nur bestimmte Mengen von Tieren erträgt. Wenn es zum Beispiel zu viele Pflanzenfresser wie Rehe oder Wildschweine gibt, nehmen die Äcker und Wälder Schaden. Wildtier und Mensch leben gemeinsam in dieser Kulturlandschaft in der sich die Natur nunmal aufgrund von fehlenden Fressfeinden nicht mehr selbst regelt. Viele Tierarten würden sich ohne Jagd explosionsartig vermehren. Das Wildschwein zum Beispiel hat eine Reproduktionsrate von 250 Prozent. Wo heute 100 Schweine leben, sind es nach einem Jahr schon 350. Eine einzelne Rotte kann in einer Nacht einen ganzen Acker umgraben und damit einem Nebenerwerbsbauern seine Existenz streitig machen.

Ähnlich verhält es sich mit unseren Wäldern. Diese haben neben der Wirtschaftsfunktion auch eine Erholungs-, und Schutzfunktion. Fehlt in einem Wald die Habitatspflege durch beispielsweise Wildäcker, Verbissschutz oder im Winter die Hege durch Fütterungen so kann das einstehende Wild nicht genug Äsung finden und beginnt aus der Not heraus den Baumbestand durch Schälen der Rinden unwiederbringlich zu schädigen. Daraus ergib sich neben dem Nahrungsstress für die Tiere auch ein wirtschaftlicher Schaden für den Waldbesitzer über Generationen, ebenso verliert der Wald die Schutzfunktion (Lawinen, Steinschlag, Hangrutschungen und Überschwemmungen) und im Endeffekt verliert auch der Wanderer und Naturliebhaber die Möglichkeit einen gesunden Wald zu nutzen.

Gewiss gibt es noch ein paar natürlichen Prädatoren in unserem Revier. Den Fuchs und den Marder beispielsweise. Jedoch verhält es sich mit ihnen als Kulturfolger leider auch nicht besser. Einen natürlichen Feind haben die Beiden nicht, daher vermehren sie sich unverhältnismäßig. Auch bei Entfall der natürlichen Nahrungsquellen vermehren sie sich aufgrund der Nähe zum Menschen weiter. Als Allesfresser dienen ihnen Abfälle, Kompost sowie Haus- und Hoftiere als Ersatz. Weit problematischer jedoch ist ein zu hoher Raubwildbestand für unsere Bodenbrüter wie Auerhahn, Haselhahn, Waldschnepfe, Hasen, Fasan, Enten, viele Singvogelarten, Weihen, etc... 

Ein weiteres großes Problem, welches mit der Überpopulation und dem Stress der Tiere einher geht, ist das vermehrte Aufkommen von Krankheiten. Diese bescheren dem befallenen Wild ein zumeist langes, erbärmliches, leidvolles Ende. Die meisten dieser Wildkrankheiten greifen auch auf Haus- und Hoftiere über, welchen oft das gleiche Schicksal blüht. Staupe, Räude, Schweinepest oder die Maul- und Klauenseuche um nur ein paar zu nennen. Die Übertragung muss hier nicht einmal direkt erfolgen. Ein Kothaufen, Schweiß oder Ausfluss der beim Spaziergang neugierig beschnuppert wird reicht aus. Leider können gewisse Wildkrankheiten auch auf den Menschen übergreifen wie der Fuchsbandwurm, Hepatitis E, Milzbrand oder Trichinellose. Der Fuchsbandwurm beispielsweise ist ein heimtückischer Parasit, dessen Larven in Lunge, Gehirn und Leber eindringen. Er wird meist erst spät bemerkt und hat dann schon irreparablen Schaden im Körper angerichtet. Auch hier ist der direkte Kontakt mit dem kranken Tier nicht nötig. Meist wird er über ungewaschene bodennahe Vegetabilien wie Beeren, Pilze o.ä. aufgenommen.

Räude bei Hund

Staupe

Fuchsbandwurm

Der verkehr und die jagd

Die stetig dichter werdenden Infrastrukturen wie Land- und Gemeindestraßen, aber auch Rad- und Wanderwege zerschneiden meist die Wege, die Tiere regelmäßig benutzen. Die sogenannten Wildwechsel. Über diese wechselt Wild etwa vom Tageseinstand, meist einem vor allem ruhigen und sonnigen Bereich, auf eine Äsungsfläche, wo es Nahrung findet. Aber auch in der Brunft ist vermehrt Bewegung im Revier. 

Um hier vorzubeugen und das Wild von Straßen und Wegen fernzuhalten werden von uns stehts Anreize geschaffen, wie Wildäcker und Remisen als Einstandsflächen. Leider lässt sich ein Wildwechsel über Straßen nicht gänzlich verhindern, daher kommt es in Österreich im Jahr zu ca. 80.000 Wildunfällen, wobei die Dunkelziffer hier jedoch weit höher ist. Dies rührt daher, dass viele Autofahrer mit der Situation im Moment überfordert sind und den Vorfall aus Angst nicht melden oder meinen, da kein Tier zu sehen ist sei nichts passiert. 

WEIT GEFEHLT! 

Zumeist kommt es bei Wildunfällen zu schweren inneren Verletzungen, da der Fluchtreflex jedoch so stark ausgeprägt ist versucht ein Wildtier immer so schnell wie möglich Deckung zu finden. Da eine tödliche Schockwirkung ausbleibt bilden gebrochene Knochen oder geplatzte Organe meist kein Hindernis zur Flucht. Das angefahrene Wild verendet nach Stunden unentdeckt im Wundbett.

Unser Appell an alle Autofahrer:

MELDEN SIE UNS JEDEN WILDUNFALL !  HABEN SIE KEINE SCHAM!

Unfälle passieren, dass verstehen wir vollkommen und verurteilen Sie deshalb nicht. Wir erstatten keine Anzeigen oder Klagen auf Schadenersatz. Wir sind zu jeder Tages- und Nachtzeit bemüht zur Unfallstelle zu kommen um das verletzte und leidende Tier zu erlösen. Wir haben ausgebildete Hunde und kompetente Hundeführer die Schweißfährten zuverlässig nachsuchen. Haben Sie keine Scheu! Bedenken Sie, dass die unterlassene Hilfeleistung eines leidenden Tieres strafbar ist und von der Bezirkshauptmannschaft im Zuge des Tierschutzgesetzes geahndet wird!

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DER WINTER NAHT... ETWAS ZUM NACHDENKEN

Bild: Wikipedia (Jaritz)


Wer kennt das nicht... die ersten Schneeflocken haben die Landschaft in ein herrliches Winterkleid gehüllt. Kühle frische Luft und die Bewegung im Freien vitalisieren den Kreislauf und geben Kraft für die kalte Jahreszeit. Wir Jäger sind natürlich ebenfalls begeistert von der Winterzeit im Revier. Ob das Beobachten der jungen Wildhasen, die zum ersten Mal die weiße Pracht spielerisch erkunden, oder die Gruppen von Rehen auf den Feldern, die sich aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels in Zeitlupe zu bewegen scheinen. Die Fasanen die sich lebhaft um die Futterschütten tummeln oder die Spannung beim Ausneuen… Auch die Pirsch oder der Ansitz ist im Winter eine ganz andere Herausforderung als im trockenen, warmen Sommer. Leider mussten wir jedoch immer häufiger beobachten, dass mit wenig, bis gar keiner Rücksicht auf einstehendes und ruhendes Wild den persönlichen Bedürfnissen auf Bewegung Vorrang gegeben wird. Natürlich und verständlicherweise wurde dieses Bedürfnis auf Bewegung durch das Coronaregulativ gesteigert. Es ist nur verständlich und natürlich das man in dieser schweren Zeit Abwechslung sucht und das Gefühl sich frei bewegen zu können, jedoch appellieren wir hier an die Bevölkerung dennoch dem Wild in der schwierigen Winterzeit seinen Raum zu lassen und unnötige Fluchten nicht zu provozieren. Es ist eine grausige Sache, wenn wir am Ende die ausgelaugten, verletzten und verunglückten Tiere bei den Pirschgängen vorfinden. Der Winter und der immer stärker werdende Freizeitverkehr birgt aufgrund der Urbanen Lage einen enormen Stressfaktor beim Wild, denn von Natur aus fährt der Stoffwechsel in der kalten Jahreszeit hinunter, der Fluchtreflex bleibt jedoch. Die Einstandsmöglichkeiten und Verstecke werden immer weniger. Aufgrund der stärkeren Kontraste im Winter, sowie dem Wegfall vieler Gerüche ist das Wild besonders sensibel.

 

Unser Appell…bitte bleiben Sie auf den gewohnten Feldwegen und Rückestraßen, leinen Sie ihre Vierbeiner an, denn dem Wild ist das gute Gemüt Ihres treuen Begleiters nicht bekannt.

Vermeiden sie das Querfeldeinfahren mit Schiern, Langlaufschiern und neuerdings Skidoos, dafür gibt es wunderbare Loipen und Schigebiete.

Suchen Sie sich keine eigenen Routen kreuz und quer durch die Wälder, dafür gibt es die Forststraßen und für geübte Abenteurer eigene Wanderrouten für den Winter.

 

Mit einem herzlichen Dank und kräftigen Waidmannsheil

 

Ihre Jagdgesellschaft der Ebenthaler Jäger